Weltkindertag
Artikel von Mitra Hashemi, Berlin 20.09.24
Am Weltkindertag rückt die Frage nach den grundlegenden Rechten und Chancen von Kindern weltweit in den Fokus. Besonders drängend ist die Lage in Afghanistan, wo Mädchen ab der siebten Klasse vom Schulbesuch ausgeschlossen sind. Damit ist ihnen nicht nur eine wesentliche Grundlage für ihre persönliche Entwicklung verwehrt, sondern auch der gesellschaftliche Fortschritt im Land gefährdet. Viele dieser Kinder und ihre Familien leben zudem in akuter Armut, ohne ausreichende medizinische Versorgung oder ein stabiles soziales Netz.
Dennoch bleibt für zahlreiche afghanische Familien oft nur der Ausweg der Flucht. In den Nachbarländern Iran und Pakistan treffen sie jedoch auf ähnliche Probleme: fehlende Aufenthaltsgenehmigungen, unsichere Unterkünfte und kaum Zugänge zu Bildung oder Gesundheitsleistungen. Unter diesen Bedingungen wird das kindliche Aufwachsen zur täglichen Herausforderung. Für manche endet die Suche nach Sicherheit sogar tragisch: Immer wieder ertrinken Geflüchtete, darunter auch Kinder, im Mittelmeer oder in der Adria; andere erfrieren auf ihrer Route in eisigen Winternächten.
Doch selbst wer einen sicheren Staat erreicht, ist mit neuen Hindernissen konfrontiert. Viele Eltern sind durch Krieg und Flucht traumatisiert und benötigen dringend psychologische Unterstützung. Hinzu kommen Sprachbarrieren, kulturelle Unterschiede und die Ungewissheit, ob sie dauerhaft bleiben können. Auch Kinder, die dem unmittelbaren Konflikt entkommen sind, stehen somit weiterhin vor existenziellen Fragen und Schwierigkeiten, die ein unbeschwertes Heranwachsen erschweren.
Diese Situation verdeutlicht, wie verletzlich Kinder in Krisengebieten oder auf der Flucht sind. Am Weltkindertag sollten wir uns daher nicht nur an die allgemeinen Kinderrechte erinnern, sondern gezielt darauf hinweisen, dass jedem Kind – unabhängig von Geschlecht, Herkunft oder Fluchtstatus – ein Leben in Sicherheit und Würde zusteht. Um dies zu erreichen, sind sowohl internationale Hilfsorganisationen als auch politische Entscheider gefordert, für nachhaltige Verbesserungen zu sorgen. Spendenaktionen, ehrenamtliches Engagement und ein entschlossenes Eintreten für die Rechte geflüchteter Kinder sind essenzielle Schritte, um den Jüngsten in Afghanistan und auf der Flucht eine Zukunft zu ermöglichen, die ihnen so lange verwehrt blieb.
